Öffentlichkeit und Termine der LiLi Kommunalwahl 2006 - Termine, Wahlaussagen, KandidatInnen |
Gleichstellung und Emanzipation! Die Frauenpolitik in der Linken Liste LiLi Ein Hauptziel der Lili ist es, Abgeordnete ins
Wiesbadener Rathaus zu bekommen, um die Arbeit der außerparlamentarischen
Initiativen, Einrichtungen und Projekte zu unterstützen. Davon sollen, das
streben wir an, auch die vielen Frauenprojekte profitieren, die in Wiesbaden
arbeiten. Wir bieten allen fortschrittlichen Frauengruppen unsere Unterstützung
an. Anfragen, Anträgen und Wortmeldungen im Stadtparlament können durchaus
die Arbeit an der Basis erleichtern und fördern. Außer der Arbeit unabhängiger
Frauengruppen gibt es aber auch eine Reihe Angelegenheiten, die direkt im
Verantwortungsbereich der Stadt liegen. Damit diese in Zukunft effektiver
werden und besser zum Vorteil von Wiesbadens Frauen genutzt werden, wird sich
LiLi einsetzen. Die WählerInnengruppe LiLi wird aber auch über den Zuständigkeitsbereich des Stadtparlamentes hinaus Frauenpolitik machen. Solange es in unserer Gesellschaft keine wirkliche Gleichberechtigung der Geschlechter gibt bleibt die Notwendigkeit spezielle Frauenpolitik zu machen bestehen. Unsere Forderungen sind auch grundsätzlicher Art und haben zum Ziel, die Rechte der Frauen als Selbstverständlichkeiten in die Köpfe der Gesellschaft zu transportieren. In einer fortschrittlichen Gesellschaft werden viele Forderungen durch eine wirkliche Geschlechtergleichheit überflüssig. Daher: l
Die Hälfte der Bevölkerung Wiesbadens sind Frauen. Eine
dementsprechende Beteiligung an allen städtischen Gremien, Aufsichtsräten und
Entscheidungsorganen, die auch Frauen ohne deutschen Pass berücksichtigt ist
Voraussetzung für eine wirkliche Demokratisierung und Gleichstellung der
Geschlechter. l
Die Stärkung der Rechte der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten
und die Verbesserung ihrer materiellen Grundlage ist Voraussetzung für eine
gerechtere Beteiligung von Frauen in allen öffentlichen Bereichen. l
Für die Vergabe von Ausbildungs- und Arbeitsplätzen sind kommunale
Förderpläne erforderlich. Im Bereich sozialer Dienste ist eine qualifizierte
Ausbildung und angemessene Bezahlung für Frauen und Mädchen einzufordern.
Ausbildungs- und Weiterqualifizierungs-angebote sind auszubauen; auch die
Projekte für Frauen aus anderen Herkunftsländern. l
Die Arbeit von Schwulen- und Lesbengruppen muß unterstützt werden um
eine Diskriminierung dieser Bevölkerungsgruppe in der Stadt Wiesbaden zu
verhindern. In einer demokratischen, freiheitlichen Gesellschaft sollte die
Gleichberechtigung dieser Lebensformen eine Selbstverständlichkeit sein. l
Natürlich ist ein flächendeckender Ausbau von Einrichtungen zur
Entlastung von Frauen zu fördern, wie Krippen, Kindergärten und Horten mit
flexiblen Öffnungszeiten und festen Betreuungszeiten an den Grundschulen,
ebenso die Erweiterung der Ganztagsangebote für alle Schulformen. l
Gewalt gegen Frauen ist keine Privatsache. Der Aktionsplan der Bundesregierung
zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen muss von der Stadt unterstützt werden.
Z.B. durch die Einrichtung eines weiblichen Dezernates zur Aufklärung bei und
zur Verhinderung sexueller und tätlicher Gewalt und Fortbildungsmaßnahmen zur
Sensibilisierung der Polizeikräfte und anderer zuständiger MitarbeiterInnen
städtischer Einrichtungen. Die Erstellung von, nach Geschlechtern getrennte,
Verbrechensstatistiken sind erforderlich. l
Für Frauen, die kein eigenständiges, vom Ehemann unabhängiges
Aufenthaltsrecht besitzen muss das Bleiberecht gewährleistet werden. Das gilt
auch für Frauen, die von Menschenhändlern als Prostituierte oder Ehefrauen
nach Deutschland gebracht wurden. Nur so ist es möglich, anstatt der Opfer die
Täter zu verfolgen. l
Die Prostitution ist als Beruf oder Gewerbe anzuerkennen mit allen damit
verbundenen Rechten und Pflichten. Nur so ist es möglich, den kriminellen Zuhälter-
und Schlepperbanden den Boden zu entziehen. Wenn die Frauen in diesem Milieu den
Männern nicht mehr bedingungslos ausgeliefert sind, wird sich das Bild der
Prostitution grundsätzlich wandeln, zum Vorteil der betroffenen Frauen und auch
der Gleichberechtigung der Geschlechter insgesamt. l
Das Asylrecht für Frauen mit frauenspezifischen Fluchtgründen wie
genitale Verstümmlung, Vergewaltigung, Zwangsheirat, Witwenverbrennung,
gleichgeschlechtliche Beziehungen u.ä. muss ausgeweitet und bedeutend großzügiger
gewährt werden. Nur
ein Beispiel dafür, dass noch vieles zu verbessern ist: „Wiesbaden hatte mal ein Frauennachttaxi.“ Um die
Gewalt gegen Frauen einzudämmen, bzw. die Frauen in Wiesbaden vor Gewalt zu schützen,
wurden vor einigen Jahren, vor allem auf Initiative verschiedener Frauengruppen,
einige Maßnahmen in der Stadt durchgesetzt. U.a. wurden Frauenparkplätze in
Parkhäusern eingerichtet, Bushaltestellen beleuchtet und ein Frauennachttaxi
ins Leben gerufen. Leider fehlte wohl der ernsthafte politische Wille wirklich
etwas zu verbessern. Die Frauenparkplätze gibt es zwar noch, aber jede
betroffene Frau weiß: sie sind immer besetzt - selten von Frauen und das
vielgerühmte Frauennachttaxi wurde von den Frauen nicht angenommen, da es völlig
an den Bedürfnissen vorbei konzipiert war und den Frauen keine echte Hilfe
darstellte. |