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Fraktion Linke Liste Wiesbaden

Bürger und Ortsbeiräte beteiligen!

Positionen zu Stadtplanung, Bebauung, Verkehr und Umwelt 

Die Linke Liste tritt mit dem Anspruch zu den Kommunalwahlen im März 2001 in Wies­baden an, eine Stadt in all ihren Lebensbereichen mit den BürgerInnen gemeinsam zu gestalten. Deshalb sind wir für den Ausbau einer bisher mangelhaften BürgerIn­nen­beteiligung bei Stadtentwick­lungs­prozessen sowie die Respektierung von Vorstellungen und Entscheidungen in BürgerInnen-Initiativen und Ortsbeiräten. Nur so werden sich in wachsendem Maße die BürgerInnen für ihre Stadt engagieren und sich ein Mehr an Vertrauen in Politik und Verwaltung aufbauen. Wir brauchen keine unverbindliche Selbstdarstellung (z. B. die Broschüre „Eine Stadt wird“ oder das Plakat mit „Fahn­dungsfo­tos“) der Stadt Wiesbaden. Wir brauchen Vorstellungen und Taten, damit sich die ökologischen und sozialen Bedingungen dieser Stadt nachhaltig und dauerhaft weiter verbessern. Hierzu unsere Forderungen:  

Stadtentwicklung und Bebauung 

1)   Vetorecht der Ortsbeiräte bei Großprojekten wie Platz der deutschen Einheit, Dernsches Gelände, Pe­tersweg Ost, Mauritiusplatz, Bahnhof einschließlich Post.

2)   Erweiterung der finanziellen Ent­schei­dungsrechte der Ortsbeiräte.

3)   Umdenken: Priorität in der Stadtplanung auf Wohnen und Leben in die­ser Stadt setzen; die Stadtent­wick­lung muss eine Aufwertung des Wohn­umfeldes unter Einbe­ziehung und bewusster Gestaltung von sozialen/kulturellen Gegebenheiten der jewei­ligen Viertel zum Ziel haben.

4)   Entwicklung von tatsächlichen Konzepten der Bürgerbeteiligung bei der Entwick­lungsplanung; Ansätze wie das „Bürgerforum Rheinufer“ müssen zu realen Pla­nungsmodellen entwickelt werden, nicht wie bislang als Spielwiese und Feigenblatt missbraucht werden.

5)   Vorsorgliche Aufstellung von Bebauungsplänen für gegenwärtig noch militärisch genutztes oder aus anderen Gründen noch nicht beplantes Ge­lände zur Verhinde­rung von Spe­ku­lation(sgewinnen).

6)   Wohnungsbau und insbesondere die Belegung im sozialen Woh­nungs­bau sind als Mittel zur Steue­rung von kommunalen Entwicklungen und als Mittel zur Verhinderung von Isolation und Ghettobildung zu nutzen.

7)   Bei der künftigen Planung des Wohnungsbaus vorrangig Nutzung von vorhandener bebauter Fläche:

a)        Konversion von Militärgelände;

b)        Umfangreiche Sanierung von Beständen des sozialen Wohnungsbaus;

c)        Schließung von Baulücken.

8)   Keine neuen Gewerbegebiete in Wiesbaden. Statt dessen Ausnutzung von Baulü­cken und recyclebaren Flä­chen im Stadtgebiet (Nutzung von ehemals industriell ge­nutzten oder von noch militärisch genutzten Flächen); Schluss machen mit der Pra­xis, „Gewerbegebiete auf Vorrat“ anzulegen, was nur zur Förderung der Konkurrenz zwischen den Kommunen und zum Entstehen von Gewer­bebrachen führt. 

Verkehr 

1.        Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) zu einem attraktiven System und damit Erhö­hung des Anteils am Verkehrsaufkommen im Verhältnis zum motori­sierten Indi­vi­du­alverkehr (MIV).

2.        Verkürzung der Taktzeiten, Verbesserung der Umsteigemöglich­keiten, Verdichtung des Netzes des ÖPNV.

3.        Flexibler Einsatz von unterschiedlichen ÖPNV-Mitteln (auch Sammel­ta­xis, Shuttle-Fahrzeuge).

4.        Entwicklung eines Verkehrs­ent­wick­lungsplanes (VEP), der wirklich zur Förderung des ÖPNV und Zu­rück­drängung des MIV beiträgt.

5.        Bremserfunktion der Stadt Wiesbaden bei geplanten Fahrpreiserhö­hun­gen – statt dessen Senken der Fahrpreise.

6.        Ausweitung der Bereitstellung von Job-Tickets.

7.        Beförderung von Jugendlichen, Schülern und Studenten zum Kinder-, nicht zum Erwachsenentarif.

8.        Heranziehen von Großkaufhäusern und anderen großen Nutznießern zur Finanzie­rung des ÖPNV.

9.        Keine Parkhäuser, -tiefgaragen oder -großflächen als Konkurrenz zu ÖPNV (wie z.B. geplant unter den Reisinger-Anlagen).

10.   Stadtbahntrasse vorrangig zur optimalen Erschließung großer Wohngebiete nicht zur Image-Förderung bestimmter Gewerbeflächen.

11.   Keine Ausdünnung des Busnet­zes bei Einführung der Stadtbahn.

12.   Beschleunigter Ausbau eines zusammenhängenden Radwegenetzes und Förde­rung des Radfahrens (Abstellanlagen usw.).

13.   Bevorzugung und Schutz von Fuß­gängerInnen und des ÖPNVs (z. B. mehr Bus­spuren und Busam­pel­schaltungen).

14.   Stärkere Beachtung des VEP und des Landschaftsplanes bei stadt- und bauplane­rischen „Abwägungen“. 

Flughafen Frankfurt/Main 

1.   Kein weiterer Ausbau des Flughafens Rhein-Main, Ablehnung aller Varianten für neue Start- und Lande­bahnen – statt dessen Verlagerung von Personen- und Güter­transporten auf die Bahn und intelligente Vernetzung, Nachtflugverbot (22 - 6 Uhr).

2.   Endlich Beitritt der Stadt Wiesbaden zum kommunalen Bündnis „Allianz gegen den Ausbau“ der Städte Mainz, Hochheim, Flörsheim, Hatters­heim und anderer Gemein­den und Landkreise. 

Umwelt 

1.   Ausgleichsleistungen in Form von zusätzlichen Grünflächen und Be­pflan­zungen in möglichst unmittelbarer Nähe, auf jeden Fall nachvollziehbar und zeitnah - statt „Frei­kauf“ als zusätzliche Ein­nahme für den städtischen Haushalt.

2.   Schaffung durchgehender Grünzüge und Verdrängung des MIV (z.B. am Rheinufer und in den Tälern).

3.   Entsiegelung von Flächen (z.B. auf Militärgelände).

4.   Politik der Lärmvermeidung, aktiver und passiver Lärmschutz.

5.   Belohnung von umwelt­bewuss­tem Verhalten (z.B. bei Abfall-Getrennt-Sammeln) durch geringere Gebühren statt Erhöhung der Gebühren.

6.   Anschaffung von Geschirr­spül­mo­bilen und massive Reduzierung und Besteuerung des Einweg-Mülls.

7.   Ausweitung von Biotopen, geschützten Landschaftsteilen, Streuobstwiesen und Wäldern.

8.   Förderung der mittelständischen, bäuerlichen, ökologisch orientierten Betriebe mit Direktvermarktung.

9.   Förderung einer wohngebietsnahen Versorgung statt Supermärkte „auf der Wiese“.